Hirngerechtes Lehren und Lernen

Dienstag, 5. Juli 2005

Seminar vom 5.07.2005

Wie kann sichergestellt werden, dass neue Informationen auch im Gehirn verarbeitet werden?
Wie funktioniert die Informationsverarbeitung?

Ein Neuron ist eine Informationsverarbeitende Einheit im Gehirn, die nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip funktioniert.
Schema der Informatiuonsverarbeitung:
bild (doc, 20 KB)

1. Es werden nur Erfahrungen verarbeitet, und an 2. weitergeleitet. Liegen keine Erfahrungen mit der gegebenen Situation vor, also NEIN, wird der Lernvorgang unterbrochen und eine Frage gestellt (?).
2. W = Wahrnehmung; E = Emotionen; Bild-/Wortwahrnehmung, kann ich die Information bezeichnen?
3. A = Aufmerksamkeit; D = Denken / Konzentration, muss ich neben dem Zuhören auch das Gehirn benutzen? A = Anmacher / Bedürfnisse aller Art; M = Mitesser, Die Neuronale Kette des Lernens, wird durch Umgebende Ablenkung, z.B. Lärm etc. gestört.
Wenn einer der drei WEB oder vier ADAM nicht zutrifft, also nicht erfüllt werden kann, wird die Informationskette abgebrochen und eine Frage zurückgeworfen.

Fazit: Ab einer Gewissen Klassengröße, ist die Informationsverarbeitung wie oben beschrieben nicht mehr zu gewährleisten. Viele Lehrer sind daher dahin übergegangen, den Unterricht als Kinderunterricht zu gestalten.

Mittwoch, 29. Juni 2005

Veranstaltung vom 28. Juni

1, 2, oder 3?
Wie lehre ich das 1,2,3 ohne das Gehirn in seinem Lernablauf zu stören. Hier bei sollte beachtet werden, dass das Gehirn zunächst vier Phasen durchläuft, bevor es Dinge in Sprache fassen kann.
Die vier Phasen:
1.) Zunächst werden Formen gebildet: Perzeption ® Apperzeption.
2.) Merkmale der Formen festhalten, Formen charakterisieren: Apperzeption ® Flexion. Dieser Schritt läuft im Unterbewusstsein ab.
3.) Formen und Merkmale werden zusammengefügt, es tritt der AHA-Effekt ein: Flexion ® Reflexion.
4.) Ein logischer Zusammenhang wird hergestellt, erst wenn die Formen und Zusammenhänge identifiziert werden können, tritt auch die Sprach auf: Reflexion ® Identifikation.


Ein Beispiel:Schale mit verschiedenen Obstsorten, Äpfel, Bananen und Birnen.
1. Im ersten Schritt muss das Gehirn die verschiedenen Formen wahrnehmen, erkennen, dass es verschiedene Formen sind. Als 2. Schritt werden die Formen charakterisiert, so dass man sie wieder erkennen kann. Als nächstes werden die Formen und die Charakterisierung zusammen gefügt, der AHA-Effekt tritt ein. Schritt 3. Im letzten, 4. Schritt, stellt das Gehirn einen logischen Zusammenhang her und die Formen und Mengen können in Worte gefasst werden.

Dienstag, 21. Juni 2005

Zusammenfassung des Seminares vom 21.6.05

Informationsvermittlung:
Wie ermögliche ich lernen in Aktivität?
ÞKinderunterricht: Die Lernenden werden zu Lehrenden, Kinder sprechen die Sprache der Kinder, können daher besser Probleme und Fragestellungen vermitteln.
Aufgabe: g*h/2 für Kinder im 4. Schuljahr umsetzen.

Schritte der Vermittlung:
1. Ein Rechteck wird an der Tafel gezeichnet.
2. Das Rechteck wird in kleine Quadrate (Rechenkästchen) unterteilt.
3. jetzt können die Kästchen ausgezählt werden, so erhält man die Grundfläche des Rechteckes.
4. Ausrechen, z.B.: 4*4=16 (Quadrat als Grundfläche) oder 3*4=12 (Rechteck als Grundfläche)
5. Vergegenwärtigen: Rechteck oder Quadrat aus Papier ausschneiden lassen.
6. Jetzt soll die ausgeschnittene geometrische Figur auf alle erdenkliche Arten gefaltet werden. (Horizontal, Vertikal und Diagonal)
7. Erkennen, dass die Diagonale ein Quadrat in zwei gleich große Dreiecke einteilt. Bei der Verwendung eines Rechteckes, muss dieses ausgeschnitten werden, da sonst die entstehenden Dreiecke sich nicht zur Deckung bringen lassen.
8. Kontrolle: Hierzu wird ein Dreieck an die Tafel gemalt, die Kinder sollen erklären wie man dies berechen kann: Verdoppeln, da zwei Dreikecke ein Quadrat oder Rechteck ergeben.
Um die variablen g und h zu erklären kann ein Model eines Hochhauses verwendet werden. Es steht auf der graden Seite g und hat eine Höhe h!

Montag, 20. Juni 2005

Wie kommt lernen zustande?

Der Lernerfolg beim "Selber Machen" ist doppelt so groß wie beim
"Zuschauen oder Zuhören".
Welche Beobachtungen jemand macht, hängt von seiner Einstellungen ab: Jeder sieht nur die Dinge, die da stehen, wo er hinschaut, nimmt die Einzelheiten der Realität bewusst wahr, die er zuvor als wichtig klassifiziert hat. Die so ausgewählten Beobachtungen nutzt der Forscher um zu neuen Theorien zu kommen. Zum Schluss fügt er diese Theorien in sein Weltbild ein und baut es, falls nötig, entsprechend um.
Wenn ein Mensch etwas Neues herausfindet, geht er dabei immer folgenden Weg:
Realität -> Beobachtungen -> Theorien zu ihrer Erklärung -> Weltbild

Dienstag, 14. Juni 2005

Protokoll vom 31.Mai 2005

Prof. Dr. Wolfgang Schmid
Universität Flensburg
Abteilung für Schulpädagogik SS 2005

Wie informiere ich hirngerecht? Regeln des Lehren und Lernen
Protokoll der Sitzung vom 31. Mai 2005
Protokollantin: Nadine Öhding

Nach den Erkenntnissen der Hirnforschung lernt der Mensch über verschiedene Kanäle bzw. Sinne, hiermit sind Sehen, Hören, Schreiben, Sprechen / Besprechen und Anfassen gemeint. Nicht umsonst heißt es BE „GREIFEN“. Niedergeschriebene Informationen dringen nur oberflächlich in das Gehirn ein, wohin gegen gezeichnete Informationen besser verinnerlicht werden. Beim Zeichnen wird ein weiterer Lernkanal angesprochen, was einen größeren Lernerfolg verspricht.
Durch Bewegung kann das Lernen in positiver Weise beeinflusst werden.

Aufgabe: Zeichnung von vier Bildern, die die wichtigsten Erfahrungen aus der Schule wiedergeben. Was waren prägende Erfahrungen die in der Schule gemacht wurden und die für die Laufbahn des Lehrers noch bedeutend sind.

Die Bilder und dazugehörige Erfahrung, sowie das Fazit (für seinen eigenen Unterricht bzw. Lehrerpersönlichkeit) was jeder aus diesen Erfahrungen zieht wurde im Plenum besprochen.

Teil 1 der Plenumsarbeit: Fazit für den eigenen Unterricht bzw. Intention Lehrer zu werden.
Teil 2 der Plenumsarbeit: Lehrerpersönlichkeit

Ein Beispiel: (Teil 1)

Kurzbeschreibung des Bildes:
Die linke Seite des Bildes zeigt ein Strichmännchen, was weinend und dahinter lachend auf einem Schulstuhl sitzt. Im Hintergrund ist eine Tafel mit Tieren und Molekülen zu sehen, sowie ein übergroßer Lehrer.
Die rechte Seite des Bildes zeigt das gleiche Strichmännchen, welches mit verzogener Miene versucht die Wörter und Sätze an der Tafel zu verstehen.
Deutung: Die Zeichnerin der Bilder hatte in der Schule eine Vorliebe für die Naturwissenschaften und eine offensichtliche Abneigung gegen Sprachen. Der übergroße Lehrer symbolisiert einen strengen, unfairen und „schlechten“ Lehrer.
Fazit: Die Zeichnerin studiert die Naturwissenschaften und wird ihren Unterricht interessanter, fairer und praktischer gestalten, als sie ihn selbst erlebt hat.

Anhand dieser Übung konnte folgende Regel verdeutlicht werden:
ARD:- Handelnde Auseinandersetzung
- Richtigstellung von Einstellung und Erwartungen
- Durchsetzen: Wenn keine Auseinandersetzung und Richtigstellung stattgefunden hat, wird keine neuronale Verknüpfung hergestellt, es wird nichts gelernt.

Ein Beispiel Teil 2: Von einer Kommilitonin wird beschrieben, dass sie ihren Unterricht oft langweilig und trocken empfunden hat.
Fazit: Hieraus wurde ermittelt, dass Beweglichkeit (Flexibilität) eine wichtige Eigenschaft ist, die ein Lehrer haben sollte.

Lehrerpersönlichkeit:
1. lebendig
2. verantwortlich, sorgsam
3. ehrlich, echt, offen
4. beweglich
5. klar
6. aufmerksam
7. tolerant
8. kompetent
9. ausgeglichen (Bewegung als Ausgleich für Unterricht)
10. mutig, gerecht, freundlich, humorvoll

Aus dem zweiten Teil der Übung konnte folgende Regel verdeutlicht werden:
ZDF: - Stimmt die Zielsetzung für den kommenden Tag?
- Stimmt meine Dienstauffassung? (Bin ich für die Menschen da, für die ich da sein soll?)
- Wie fantasievoll bin ich? (Keinen Tag ohne Fantasie zulassen!)
Die ZDF ist ein Gegenmittel gegen „burn out“.

Dienstag, 10. Mai 2005

2. Aufgabe zum Seminar: Hirngerechtes Lehren und Lernen

Stunde: Bau und Funktion der Blüte (Klasse 5 der GH Weding)

BB (rH): Zu beginn de Stunde wird der Arbeitsauftrag mit den Schülern besprochen. Sie bekommen ein Arbeitsbogen, auf dem ein Blüten-Puzzle abgebildet ist. Zusätzlich bekommen sie eine Tulpe und den Arbeitsauftrag: Nimm an einer Seite 2-3 Blätter von der Blüte ab, sodass du in das Innere der Blüte sehen kannst. Schau dir genau an, wie die einzelnen Teile angeordnet sind. Nun schneide das Blüten-Puzzle aus und klebe die Blüte richtig in dein Heft.

BW (rH®lH): Wenn die Schüler die Blüte richtig in ihr Heft geklebt haben, wird eine Folie mit der Blüte auf den OVP gelegt. Zusätzlich werden Karten mit den Begriffen aufgelegt (Kronblätter, Stempel, Narbe...). Jetzt sollen sie die Begriffe den einzelnen Teilen der Blüte zuordnen.

WB (lH®rH): Nachdem die Blüte auf dem OVP richtig beschriftet ist, sollen sie die Beschriftung auf die Blüte übertragen, die sie in ihr Heft geklebt haben.

WW (rH®rH): Zur Ergebnissicherung bekommen die Kinder wieder einen Lückentext, diesmal zu den Bestandteilen der Blüte und deren Funktion
Beim lesen des Textes und ausfüllen der Lücken sollten sie wieder die echte Tulpe und Blüte vor Augen haben, vielleicht auch noch wissen, wie sie sich angefühlt und gerochen hat. (WW®BB)

1. Aufgabe zum Seminar: Hirngerechtes Lehren und Lernen

Stunde: Einführung in die Blütenpflanzen (Klasse 5 der GH Weding)

BB (rH): An die Tafel wird ein Papp-Tulpen-Puzzle geklebt. Die Schülerinnen und Schüler (im Folgenden ist mit Schüler gleichermaßen Jungen wie Mädchen gemeint) haben die Aufgabe, die Tulpe richtig zusammen zu setzten. Hierfür kommt immer ein Schüler an die Tafel und setzt einen Teil an die richtige Stelle. Anschließend darf er den nächsten Schüler bestimmen, reih um, bis die Tulpe zusammengesetzt ist.

BW (rH®lH): Die nun richtig zusammengesetzte Tulpe soll beschriftet werden, hierfür liegen auf dem Pult (für die Klasse nicht sichtbar) verschiedene Karten, mit den gesuchten begriffen (Blätter, Blüte etc.) Ein Schüler darf nach vorn kommen, sagen wie der Teil heißt den er beschriften möchte, vom Pult dass Schild nehmen und es an die richtige Stelle platzieren. (ALTERNATIVE: Wenn Schüler der Bestandteile nicht kennen werden die Karten mit den Begriffen sichtbar an die Tafel geklebt, es brauch so nur noch zugeordnet werden.)

WB (lH®rH): Die Schüler bekommen einen Arbeitsbogen, auf dem eine Tulpe abgebildet ist. Jetzt sollen sie diese Beschriften, wobei dir Tulpe an der Tafel als Vorlage dient.

WW (rH®rH): Die Kinder bekommen einen Lückentext, über die Bestandteile und die Funktion der Tulpe, der gemeinsam ausgefüllt wird.
Beim lesen des Textes und ausfüllen der Lücken sollten sie wieder die ganze Tulpe vor Augen haben. (WW®BB)

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